Eine starre Regel, welche Farbe für ein Badezimmer die beste ist, gibt es natürlich nicht. Ob Wand, Fliesen, Möbel oder auch Sanitärelemente: Für die Wahl der Farbe letztendlich am entscheidendsten ist Ihr persönlicher Geschmack. Im Idealfall unterstützt die optisch geschaffene Raumatmosphäre Ihr Temperament und macht den Aufenthalt im Bad zur entspannenden Wohlfühlzeit. Mit unseren Tricks aus der Farbenlehre zeigen wir Ihnen, worauf Sie in Sachen Farbkombinationen achten können, um ein harmonisches Umfeld zu gewährleisten. Für ein Badezimmer, an dem Sie und Ihre Liebsten lange Freude haben werden!
Tipp 1: Orientieren Sie sich am Farbkreis
Welche Farben passen zusammen? Um gute, harmonische Kombinationen von Farbtönen zu finden, sind die Konzepte der Farbenlehre recht nützlich. Mit der Visualisierung, wie die Farben eigentlich zueinanderstehen, entdecken Sie vielleicht auch Farbtöne, die Sie gar nicht auf dem Schirm hatten. Oder hätten Sie spontan gedacht, dass Lila und Gelb zum Beispiel aufregend gut zusammenpassen, weil sie einander auf dem Farbkreis gegenüberliegen und somit komplementär sind? Grün und Blau wiederum liegen nebeneinander, sie sind aus der gleichen Farbwelt und genau aus diesem Grund gut kombinierbar. Lassen Sie sich vom Farbkreis inspirieren!
Tipp 2: Die 3-Farben-Regel
Ein bewährtes Leitprinzip in der Farbgestaltung ist die sogenannte 3-Farben-Regel. Man kombiniert dabei eine neutrale Farbe, eine kräftigere Farbe und eine starke Akzentfarbe – und dies ungefähr im Verhältnis 70/20/10. Das bedeutet: die hellste Farbe wird für etwa 70% der Raumgestaltung verwendet, die zweithellste für 20% und die kräftigste für 10%.
Tipp 3: Knallfarbe neutral ausgleichen
Wenn Sie sich als Hauptfarbe für einen kräftigeren Ton aus der Farbpalette entscheiden, etwa Pink, Azurblau oder ein knalliges Orange, sollten Sie dieser lebendigen Farbe eine deutlich neutralere gegenüberstellen. Im Idealfall ist die zurückhaltende, neutrale Farbe die Basis des Raumes und hat einen effektiven Anteil von weit über 50% bis 60% der Raumausstattung. Die Knallfarbe wird aufgrund ihrer Stärke trotzdem als im Vordergrund wahrgenommen werden und im optischen Eindruck die Hauptfarbe sein. Durch den harmonisierenden Ausgleich mit der neutralen Farbe kann die Hauptfarbe ihre volle Wirkung entfalten, ohne dabei erschlagend zu wirken. Wer es krachen lassen will, sollte also immer auch einen sanften Kontrapunkt setzen.
Tipp 4: Zwei neutrale Töne mit Muster veredeln
Ein ruhiger Grundton sorgt immer für Harmonie. Ein gänzlich überwiegend neutrales Farbschema für das Badezimmer schafft mit Sicherheit eine Atmosphäre der Gelassenheit und Entspannung. Aus mehr als zwei verschiedenen Farbwelten sollte diese neutraleren Töne allerdings auch nicht sein, damit keine subtile Aufgeregtheit entsteht. Und auch bei der Mischung von Neutraltönen beziehungsweise Nicht-Farben ist man mit einer Proportionierung gut beraten.
Die Verteilung 70/30 hat sich in der Farbpsychologie-Lehre als ideal erwiesen. Kombinieren Sie etwa zwei neutrale Farben wie Grau und Weiß, ergibt sich ein unaufdringliches, zeitloses Farbschema. Als dritte Ebene, die für visuelle Spannung sorgt, ließe sich dann etwa auf gemusterte Elemente setzen. Bleiben Sie aber auch dabei in derselben Farbwelt. Zum Beispiel könnten Sie die Fliesen mit einer grafischen Raffinesse verlegen, etwa die Bodenfliesen im Fischgrät-Stil anordnen. Das gibt ein und derselben Farbe eine neue Textur – ist also aufregend, ohne bunt sein zu müssen.
Tipp 5: Sich an der Umgebung orientieren
Sehen Sie das Badezimmer immer als Teil des Ganzen, als einen Raum im Zimmergefüge Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung. Natürlich kann man sich bewusst dafür entscheiden, sich in jedem Raum anders auszuleben und verschiedene Farbwelten zu wählen. Ein stimmigeres Gesamtbild trägt aber auch – dank nicht so harten Brüchen – zu einem insgesamten Wohlgefühl bei. Greifen Sie deswegen gerne eine Akzentfarbe aus dem Wohnbereich auf und machen Sie diese zur Farbe in Ihrem Badezimmer. Der einheitliche Farbfluss verbessert die Gesamtästhetik des Hauses. Besonders edel für so eine Akzentfarbe als „roter Faden durchs Haus“: Gold oder Silber.
An welchen Elementen kommt die Farbe nun konkret zum Einsatz? Die klassischen Varianten sind Wände und Fliesen. Auch mit Accessoires und Möbeln wird es seit jeher immer wieder bunt. Waschbecken, Duschrinnen, Armaturen und Badewannen in Farbe brauchen schon etwas mehr Mut. Sie beweisen gekonnt eingesetzt, aber besonderes Stilbewusstsein und verleihen eine edle, wertige Note. Wie Sie demnächst Farbe ins Spiel bringen möchten, hängt natürlich auch von der Größe der angedachten Neugestaltung und Badplanung ab: also ob ein ganzer Bad Umbau ansteht oder Sie nur in Teilen Ihr Bad renovieren oder aufhübschen möchten.
In Sachen Farbe gibt es schier endlose Kombinationsmöglichkeiten. Hier eine Entscheidung zu treffen kann überwältigend sein. Es ist aber auch äußerst inspirierend, sich auf diese Reise durch die Farbwelten einzulassen. Die aktuellen Trends liefern wunderbare Bad Ideen. Die optische Erfahrung spielt bei der Farbwirkung eine wichtige Rolle und lässt sich am besten in Ihrem Bad Schauraum erleben, bei den Badplanungsprofis von Bad & Energie Bäderparadies.